Medieninformationen 2010 [LDD]
[85/2010 - 17.12.2010]
Raue Rampe schaltet Kleine Spree auf Durchgang
Landesdirektion Dresden erlässt Planfeststellungsbeschluss für den ökologischen Umbau des Schützenwehrs bei Weißkollm
Die Landesdirektion Dresden hat einen Planfeststellungsbeschluss für den ökologischen Umbau des Teilungswehrs der Kleinen Spree in Lohsa, Ortsteil Weißkollm erlassen. Bauherr des Vorhabens ist die Landestalsperrenverwaltung Sachsen, Betrieb Spree/Neiße.
Das in den 1960er Jahren errichtete Schützenwehr in Weißkollm ist schon seit längerem baufällig, gleichzeitig aber auch der Grund, dass der betreffende Abschnitt der Kleinen Spree in beide Richtungen für Fische und andere aquatische Lebewesen derzeit nicht passierbar ist. Die Flusssperre soll daher im Rahmen des Durchgängigkeitsprogramms des Freistaats Sachsen nun abgebrochen und durch eine so genannte raue Rampe ersetzt werden. Raue Rampen sind Steilstrecken zur Überwindung von Sohlschwellen und Bauwerken. Sie stellen eine naturnahe Alternative zu den klassischen Wehren dar. Mit einer Neigung von 1 : 20, einer integrierten Niedrigwasserrinne und Wasserzuführung über die gesamte Gewässerbreite gewährleistet das Vorhaben neben optimalem Sauerstoffeintrag die ökologisch effektivste Verbindung der Fließgewässerlebensräume. Im Unterlauf der Kleinen Spree wird die Gewässerstruktur durch Störsteine, Kiesbänke und Ruhewasserzonen zusätzlich aufgewertet.
Die Durchgängigkeit des Gewässers und eine vielfältige Gewässerstruktur sind wichtige Schwerpunkte bei der Herstellung des guten Zustands im Sinne der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Bis zum Jahre 2015 soll europaweit ein guter ökologischer Zustand der Gewässer erreicht werden.